Archiv für den Monat: November 2018

Erfahrungsbericht Oktober 2018

Mir war schon lange bewusst, dass ich kinky bin und wollte vor 3 Jahren schon zum ersten Mal auf einen Stammtisch. Leider war mein damaliger Freund nicht so ganz an Bord und letzten Endes ließen wir es bleiben. Irgendwie hatte ich dann vergessen, dass eine Szene existiert und habe nur privat gespielt. 2 Jahre später wurde ich durch einen Bekannten wieder auf die Stammtische aufmerksam. Zur selben Zeit lernte ich auch einen Freund kennen, der als Sub spielt und fragte ihn spontan, ob er mich mitnehmen würde. Irgendwann hat es dann auch tatsächlich mal hingehauen.

Mein erster Stammtisch. Natürlich war ich ein wenig aufgeregt und wusste nicht genau, was auf mich zukommt. Oder was ich anziehen sollte. Aber ich wusste schon von Anfang an, dass die Menschen dort freundlich und aufgeschlossen sind, daher hatte ich keine Angst. Wir kamen recht früh an, es war noch sehr leer. Meine Begleitung zeigte mir vor Ort die Räumlichkeiten und gab mir eine kleine Tour. Zuerst kommt man in den großen Bar Raum, dahinter geht es raus & zu den Umkleiden. Natürlich war ich neugierig auf die Spielräume links und rechts von dem Hauptraum, also zeigte er mir diese. Wir setzen und auf eine Liegefläche und schauten 2 Pärchen beim Fesseln und Spielen zu, währenddessen erklärte er mir noch einiges über den Stammtisch und die Szene allgemein. Er stellte mich auch noch einigen Bekannten vor, worum ich sehr dankbar war. Ich bin selbst nicht sehr extrovertiert, aber als aufgeschlossener Mensch kommt man natürlich schnell ins Gespräch und findet Menschen zum Spielen, auch ohne weitere Hilfe. Die Gespräche waren dabei nicht nur auf Kink&BDSM bezogen, die Themen reichten von normalen Smalltalk bis zu wissenschaftlichen Diskussionen. Es gab unglaublich viel zu sehen, von einer kleinen Spanking Show am Andreaskreuz über professionelle Suspension. Wir blieben bis fast zum Schluss und ich hatte die Möglichkeit, unglaublich interessante Menschen kennenzulernen und mit ihnen in Kontakt zu bleiben.

Irgendwie erwartet man mehr eine Sexparty (ich zumindest), aber das ist es nicht. Man kann natürlich auch, wenn man will. Aber es geht ruhiger zu, als das ‘Sin’ im Namen vermuten lässt. Klar, manchmal wird auch heftiger in den Räumen gespielt, aber meistens wirkt es mehr wie eine ästhetische Show. Es ist quasi wie ein Get Together von etwas anders angezogenen und aufgeschlossenen Menschen, die sich ohne Tabu über gemeinsame Interessen austauschen können, an einer außergewöhnlichen Bar, bei dem manchmal interessante Geräusche im Hintergrund hörbar sind. Definitiv ein Ort, an dem ich öfters sein werde.